Forschung am LIR
Im Leibniz-Institut für Resilienzforschung arbeiten Neurowissenschaftler:innen, Mediziner:innen sowie Psycholog:innen interdisziplinär zusammen. Sie vereinen molekulare Grundlagenforschung und Forschung am Menschen mittels genetischer, epigenetischer, metabolischer, biotechnologischer, physiologischer, psychologischer und sozialwissenschaftlicher Methoden und verfolgen einen systembiologischen Forschungsansatz zum Verständnis von Resilienz. Das LIR besteht zurzeit aus elf Arbeitsgruppen, die international durch hochrangige wissenschaftliche Veröffentlichungen und Methodenkompetenz ausgewiesen sind. Besondere Kompetenzen bestehen im Bereich der Molekularbiologie, Epigenetik und der zellulären Neurowissenschaften, der Systembiologie und funktionellen Bildgebung, der Modellierung und des maschinellen Lernens, der Neurostimulation, der Durchführung randomisiert-kontrollierter Studien und systematischer Reviews und Metaanalysen. Weiterhin sind drei Forschungsplattformen etabliert, deren Dienste gegen Gebühr auch Kooperationspartner:innen zur Verfügung gestellt werden.
Strategien des LIR
Das LIR verfolgt zur Erforschung und Förderung von Resilienz eine dreifache Strategie:
Mittels grundlagen- und anwendungsorientierter Forschungsansätze und Methoden arbeiten wir daran, die Mechanismen von Resilienz zu verstehen.
Wir entwickeln psychologische, pharmakologische und biotechnologische Interventionen, mit denen Resilienz gegenüber stressvollen Lebensereignissen gefördert werden kann.
Daneben bieten wir der wissenschaftlichen Fachgemeinschaft und der breiten Öffentlichkeit wissenschaftsbasierte Dienstleistungen an, zum Beispiel über unsere Forschungsplattformen sowie durch Beratung in Form von Vorträgen und Workshops und unser Angebot zur Entwicklung bedarfsorientierter, zielgruppenspezifischer Resilienztrainings und des Employee Assistance Programs. Unser Kompetenz- und Beratungszentrum zu Fragen rund um Stress und Resilienz sowie unsere Resilienz-Ambulanz für belastete Bürgerinnen und Bürger befinden sich aktuell im Aufbau.
Forschungsstrategie 1: Resilienzmechanismen verstehen
Das LIR führt grundlagenwissenschaftliche Studien und Studien am Menschen durch, um die neurowissenschaftlichen und psychologischen Mechanismen von Resilienz zu verstehen. Zu nennen sind hier neben den Forschungsprojekten unserer Arbeitsgruppen insbesondere die Langzeitstudien "Mainzer Resilienz-Projekt" (MARP) und "Longitudinal Assessment of Resilience" (LORA) sowie die "Gutenberg Brain Study" (GBS).
Forschungsstrategie 2: Interventionen entwickeln und implementieren
Das LIR entwickelt resilienzfördernde Interventionen für Betroffene, zum Beispiel psychologische Trainingsmethoden in Einzel- oder Gruppenformaten, mit denen etwa Strategien zur Neubewertung von belastenden Ereignissen des täglichen Lebens eingeübt werden können, oder Neurofeedback- und Neurostimulationsverfahren. Zusätzlich forscht das LIR an innovativen pharmakologischen und biotechnologischen Methoden zur Förderung der Resilienz. Die Interventionen werden in Laborexperimenten und in randomisiert kontrollierten Studien auf ihre Wirksamkeit getestet.
Außerdem führt das LIR systematische Reviews und Metaanalysen zum internationalen Wissensstand durch sowie repräsentative Erhebungen zu Stresserleben und Resilienz, um Zielgruppen zu identifizieren, die von resilienzfördernden Interventionen profitieren können.