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Hardiness

„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt die Macht unserer Wahl. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit." (Viktor Frankl)

Dieses von Susan Kobasa und Salvatore Maddi entwickelte Konstrukt steht für Widerstandsfähigkeit und  umfasst folgende drei Komponenten (Maddi, 2002):

  1. Engagement: bezeichnet die Grundhaltung, in verschiedenen Lebensbereichen Sinn und Bedeutung zu finden und aktiv und interessiert an der Gestaltung dieser Lebensbereiche mitzuwirken.

  2. Kontrolle: bezieht sich auf die Wahrnehmung, Situationen aktiv beeinflussen zu können und diesen nicht hilflos ausgeliefert zu sein.

  3. Herausforderung: bezeichnet, dass Anforderungen und Veränderungen nicht als Bedrohung aufgefasst werden, sondern als Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln.

Wissenswertes

Hinsichtlich der psychischen Widerstandkraft gegenüber kritischen Lebensereignissen und auch chronisch belastenden Lebensumständen zählt Hardiness mit zu den wichtigen Resilienzfaktoren (Bengel & Lyssenko, 2012; Helmreich et al., 2017). Hardiness führt dazu, dass Personen belastende Ereignisse als weniger belastend erleben und bei wahrgenommenen Belastungen geringere Stressreaktionen zeigen. Personen mit einer hohen Ausprägung von Hardiness berichten über mehr Wohlbefinden, eine höhere Lebenszufriedenheit und nutzen häufiger problemorientierte Copingstrategien (aktives Coping). Sie zeigen zudem seltener Symptome einer Depression oder eines Burn-outs (Bengel & Lyssenko, 2012).

Sie können Hardiness beispielsweise durch Imagination trainieren - eine Methode, die sowohl in der Therapie von Traumatisierungen als auch im Leistungssport angewendet wird. Dazu nutzen Sie Ihre Vorstellungskraft, um sich mental in eine herausfordernde Situation zu begeben. Damit können Anforderungssituationen sowie Lösungs- und Handlungsstrategien mental simuliert und trainiert werden.

Übung "Herausforderungsimagination"

Ziel:

Mit dieser Übung können Sie die Methode des Mentaltrainings für sich nutzen, um sich auf herausfordernde Situationen gut vorzubereiten und Ihre Hardiness zu stärken. So können anspruchsvolle Situationen ihren bedrohlichen Charakter verlieren und stattdessen als Herausforderungen wahrgenommen werden, die bewältigt werden können (Kontrolle). Dies motiviert Sie, aktiv zu werden (Engagement) und Stress reduzieren.

Vorgehen:

  • Überlegen Sie sich eine Situation, die Sie aktuell als bedrohlich/herausfordernd erleben.

  • Notieren Sie stichpunktartig, wie Sie in dieser Situation handeln würden, wenn Ihnen die Situation keine Schwierigkeiten bereitete.

  • Nehmen Sie sich nun Zeit und Ruhe, die Situation mental entstehen zu lassen. Beginnen Sie hierfür am besten kurz bevor Sie die Situation betreten, beispielsweise vor dem Öffnen der Tür zu dem Raum, in dem Sie eine Präsentation halten werden.

  • Schließen Sie hierzu die Augen und stellen Sie sich möglichst viele Details der Situation genau vor. Was sehen, hören, fühlen Sie in dieser Situation? Wer ist noch dabei? Stellen Sie sich möglichst genau vor, wie Sie die notierten Punkte umsetzen.

Diese Übung können Sie mehrere Male wiederholen. Wie beim Üben im echten Leben verbessert sich die Leistung durch das Wiederholen.

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