Kohärenzgefühl
„Das Kohärenzgefühl ist ein dynamisches Gefühl des Vertrauens, dass die eigene innere und äußere Umwelt vorhersagbar ist und dass mit großer Wahrscheinlichkeit die Dinge sich so entwickeln werden, wie man es vernünftigerweise erwarten kann.“ (übersetzt nach Aaron Antonovsky, 1997, S.36)
Dieses Zitat beschreibt die drei Komponenten des Gefühlszustandes des Kohärenzerlebens. Nach Antonovsky (1987) gehört dazu, dass ein Mensch sich
als fähig erlebt, die Zusammenhänge des Lebens zu verstehen (Verstehbarkeit; siehe auch: Sinnhaftigkeit/Spiritualität und Religiosität),
überzeugt ist, das eigene Leben gestalten zu können (Handhabbarkeit; siehe auch: Selbstwirksamkeitserwartung/Hardiness) und
einen Sinn im Leben gefunden hat (Sinnhaftigkeit; siehe auch Sinn im Leben).
Wissenswertes
Menschen mit einem starken Gefühl der Kohärenz zeigen weniger Anzeichen für Depressionen, Angsterkrankungen, Burn-out oder Hoffnungslosigkeit und fühlen sich weniger gestresst. Zudem verfügen sie über mehr Wohlbefinden, das sich in einer höheren Lebenszufriedenheit, mehr Optimismus, mehr Selbstvertrauen und einer höheren Selbstwirksamkeitserwartung ausdrückt (Bengel & Lyssenko, 2012).
Übung "Mein eigenes Kohärenzverständnis"
Ziel:
Die Übung unterstützt Sie dabei, zu prüfen, ob bei Ihnen aktuell die Grundvoraussetzungen für das Gefühl von Kohärenz vorhanden sind und hilft Ihnen, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen.
Vorgehen:
Wenden Sie die folgenden drei Fragen auf eine für Sie herausfordernde Situation an:
Kann ich die Anforderungen meiner Situation verstehen?
Habe ich genügend Ressourcen, um die Anforderungen zu bewältigen?
Macht meine Anstrengung Sinn?
Wenn Sie die Fragen nicht positiv beantworten können, fragen Sie sich:
Was würde Ihnen helfen, die Anforderungen besser zu verstehen?
Wie können Sie dieses Wissen einholen?
Was würde Ihnen helfen, diese Anforderung zu bewältigen?
Wer könnte Sie dabei unterstützen (soziale Unterstützung)?
Wie wichtig ist es wirklich, dass Sie diese Anstrengungen unternehmen (Sinnhaftigkeit)?
Welche Alternativen gibt es? (kognitive Flexibilität/aktives Coping)
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