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Optimismus

„Die letzte der menschlichen Freiheiten besteht in der Wahl der Einstellung zu den Dingen.“ (Viktor Frankl)

Optimismus bezeichnet nach Scheier and Carver (1985) die allgemeine Tendenz, ein positives Ergebnis zu erwarten. Optimisten wissen, dass Schwierigkeiten und Krisen vorübergehen und dass sie die Kraft haben, ihr eigenes Leben in die Hand zu nehmen.

Wissenswertes

  • Menschen, die eher ein positives Ergebnis erwarten, sind stärker motiviert, aktiv zu werden und verfügen über eine größere Ausdauer bei der Bewältigung von Problemen. Zudem erleben Optimisten beim Handeln mehr positive Emotionen (Bengel & Lyssenko, 2012).

  • Neben dem Einsatz aktiver Bewältigungsstrategien wirkt sich Optimismus auch positiv auf das allgemeine Gesundheitsverhalten sowie direkt auf das Immunsystem aus. Optimisten sind allgemein gesünder als Pessimisten, haben ein geringeres Stressempfinden, ein widerstandfähigeres Immunsystem, zeigen ein besseres Gesundheitsverhalten, genesen besser nach Operationen (Carver & Scheier, 2005) und leiden seltener an Ängsten und Depressionen (Bengel & Lyssenko, 2012).

  • Optimismus ist eng mit den Faktoren Selbstwirksamkeitserwartung und Hoffnung verbunden. Hoffnung besteht aus einer kognitiven und einer motivationalen Komponente (Snyder et al., 1991). Bei der kognitiven Komponente geht es darum, sich realistische Ziele zu setzen und Pläne zu entwickeln, um diese Ziele zu erreichen (Sinnhaftigkeit). Die motivationale Komponente sorgt für den Antrieb, diese Pläne tatsächlich umzusetzen.

Wie optimistisch eine Person ist, hängt stark davon ab, welche Erfahrungen von Erfolg und Misserfolg sie im Laufe ihres Lebens gemacht hat und welche Ursachen sie für diese Erfolge und Misserfolge verantwortlich macht.

Abb. 4. Positiver Attributionsstil nach Seligman (1990)

Nach Seligman (1990) bewerten Optimisten (s. Abb. 4) positive Ereignisse

  • internal: „Ich habe die Prüfung bestanden, weil ich fähig bin und mich gut vorbereitet habe.“

  • stabil „Diese Fähigkeiten kann ich wieder einsetzen, um die nächste Prüfung zu bestehen.“ und

  • global „Diese Fähigkeiten helfen mir nicht nur dabei, Prüfungen zu schreiben, sondern ich kann sie auch in anderen Bereichen einsetzen.“.

Negative Ereignisse bewerten Optimisten hingegen

  • external „Die Prüfung war unverhältnismäßig schwer.“

  • instabil „Bei der nächsten Prüfung werde ich ein besseres Ergebnis erzielen.“ und

  • spezifisch „Das war eine Ausnahme.“.

Pessimisten machen es genau anders herum (Peterson & Seligman, 1984).

Diese Bewertungsmuster haben wir erlernt und wenden sie gewohnheitsmäßig an. Wir können sie jedoch durch Training verändern.

 

Übung "Mein Beitrag zum Erfolg"

Ziel:

Diese Übung zeigt Ihnen, wie Sie ein optimistisches Bewertungsmuster erlernen können, um eine optimistischere Grundhaltung einzunehmen.

Vorgehen:

Stellen Sie sich diese Fragen regelmäßig, um in Ihrem Alltag einen positiven Fokus zu trainieren.

  • Überlegen Sie sich ein positives Ereignis in der Vergangenheit und schreiben Sie auf, was Sie dazu beigetragen haben, damit dieses Ereignis stattfinden konnte.

  • Welche internalen, stabilen und globalen Verhaltensweisen, Fähigkeiten, Stärken und Talente haben Ihnen hierbei geholfen?

Versuchen Sie sich auch im Alltag Ihre Erfolge bewusst zu machen!

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